Slayer ist eine Thrash-Metal-Band aus Huntington Park, Kalifornien. Sie zählt zu den einflussreichsten Metalbands der Welt. Aufgrund einiger ihrer Texte und ihres Auftretens sorgte die Band insbesondere in Deutschland für ständige Kontroversen. Vier Slayer-Alben wurden in den USA mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. 2007 und 2008 erhielt die Band einen Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“. Die frühen Jahre (1981–1985) Slayer wurde im Jahre 1981 von den beiden Gitarristen Kerry King und Jeff Hanneman gegründet. Vervollständigt wurde die Band durch Schlagzeuger Dave Lombardo, sowie durch Sänger und Bassisten Tom Araya. Araya und King spielten zuvor bereits zusammen in der Band „Quits“. Zunächst spielte die Band Coverversionen von Iron Maiden und Judas Priest. Schon bei den ersten Konzerten wurde ihr satanistisches Image durch die Verwendung von Pentagrammen und umgedrehten Kreuzen deutlich. Bei einem Konzert im Vorprogramm von „Bitch“ in Los Angeles befand sich Brian Slagel im Publikum. Slagel war ein ehemaliger Musikjournalist und hatte kurz zuvor die Plattenfirma Metal Blade Records gegründet. Vom Konzert beeindruckt bot Slagel Slayer einen Platz auf seiner Kompilation „Metal Massacre III“ an. Slayer nahmen hierfür das Lied „Aggressive Perfector“ auf. Aufgrund der guten Reaktionen aus der Szene bot Slagel der Band schließlich einen Vertrag an. Im November 1983 gingen Slayer ins Studio, um ihr Debüt „Show No Mercy“ aufzunehmen. Da der Band kein Aufnahmebudget zur Verfügung gestellt wurde, musste sie die Kosten selbst tragen. Drei Wochen nach Beendigung der Aufnahmen wurde das Album veröffentlicht. Im Underground konnten sich Slayer mit dem Debüt einen Namen machen und wurden neben Venom und Metallica als dritte Superband der neuen extremen Metalszene gefeiert. Anfang 1984 ging die Band auf ihre erste US-Tournee. Im August 1984 schoben Slayer die EP „Haunting the Chapel“ nach. Musikalisch fallen die drei Lieder darauf dunkler und härter als die Lieder auf dem Debütalbum aus, damit legte Slayer den Grundstock für ihre spätere musikalische Ausrichtung. Da Metal Blade zur damaligen Zeit noch kein weltweites Vertriebsnetz hatte waren Slayer in Europa nur im Untergrund bekannt. Unter den Fans kursierten bei Konzerten mitgeschnittene Bootlegs. King verließ Slayer, um sich Dave Mustaines neuer Band Megadeth anzuschließen, kehrte allerdings bereits nach nur fünf Konzerten mit der Band wieder zurück. Für Slayer folgte die „1984 Combat Tour“ mit Venom und Exodus, bevor im November das Live-Minialbum „Live Undead“ erschien. Dieses Album wurde in einem Studio vor einer Handvoll Fans aufgenommen und enthält sieben Lieder. Wenige Jahre später veröffentlichte eine Band namens „The Undead“ ein Livealbum unter dem Namen „Live Slayer“. Das Konzert in New York wurde aufgezeichnet und ein Jahr später unter dem Namen „Combat Tour: The Ultimate Revenge“ auf Video veröffentlicht. Im Sommer 1985 spielten Slayer in Belgien ihr erstes Europakonzert. „Show No Mercy“ hatte sich in der Zwischenzeit ca. 40.000 Mal in den USA verkauft und Slayer gingen erneut ins Studio, um ihr zweites Album „Hell Awaits“ aufzunehmen. Wegen der guten Verkäufe stellte Metal Blade ein Budget zur Verfügung, so dass sie sich mit Ron Fair einen Produzenten leisten konnten. „Hell Awaits“ erschien im September und setzte die auf „Haunting the Chapel“ eingeschlagene Linie fort. Das Album enthielt längere und komplexere Lieder und gilt deshalb heute als das progressivste Werk der Band. Internationaler Durchbruch (1986–1991) Durch die guten Verkaufszahlen von „Hell Awaits“ erhielten Slayer ein Angebot von Rick Rubins neu gegründeter Plattenfirma Def Jam Records. Auch wenn Def Jam zu dieser Zeit in erster Linie Rap- und Hip Hop-Künstler unter Vertrag hatte, akzeptierte die Band das Angebot. Nach den langen und komplexen Liedern auf dem Vorgängeralbum schrieben Slayer nun kürzere und schnellere Lieder für das kommende Album „Reign in Blood“. Def Jams Vertriebspartner Columbia Records lehnte die Veröffentlichung des Albums ab. Hauptgrund hierfür waren das Coverartwork und insbesondere der Text des Liedes „Angel of Death“. In diesem Lied geht es um die Menschenversuche des KZ-Arztes Josef Mengele. Schließlich wurde das Album am 7. Oktober 1986 von Geffen Records, die Slayer in der Zwischenzeit unter Vertrag genommen haben, veröffentlicht. Es stieg auf Platz 94 der US-amerikanischen Albumcharts ein und wurde im November 1992 als erstes Slayeralbum mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Im Oktober 1986 begann die „Reign in Pain“-Welttournee mit Overkill in den USA und Malice in Europa. Nach der Tournee folgte eine weitere Tour im Vorprogramm von W.A.S.P.. Nach einem Monat stieg Dave Lombardo aus finanziellen Gründen aus der Band aus. Für den Rest der Tour saß Tony Scaglione von Whiplash hinter dem Schlagzeug. Slayer steuerten außerdem 1986 den Soundtrack zum Film River’s Edge (im April 1987 in Deutschland unter Das Messer am Ufer erschienen) von Tim Hunter (*1947) bei, der als Bester Film 1988 die Independent Spirit Awards 1988 gewann. 1987 kehrte Lombardo jedoch wieder zurück. Slayer nahm eine Coverversion des Iron Butterfly-Liedes „In-A-Gadda-Da-Vida“ für den Film „Less Than Zero“ auf. Auch wenn die Band mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, war diese Coverversion das erste Slayer-Lied, welches im Radio gespielt wurde. Slayer kehrten ins Studio zurück, um ihr viertes Album „South of Heaven“ aufzunehmen. Um einen Kontrast zu der hohen Geschwindigkeit auf dem Vorgängeralbum zu schaffen, entschied sich die Band, das Tempo zu drosseln und mehr auf melodischen Gesang zu setzen. „South of Heaven“ erschien 1988 und belegte Platz 57 in den US-amerikanischen Albumcharts. Es wurde wie sein Vorgänger mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Von den Fans und der Presse wurde das Album gemischt aufgenommen. Auf diesem Album zollten sie auch ihrem (speziell Kerry Kings) Einfluss von Judas Priest Tribut und gaben mit ihrer Version von „Dissident Aggressor“ einen Einblick in ihre Entwicklungsgeschichte. 1989 begannen die Aufnahmen für das das fünfte Studioalbum. Als Co-Produzent wurde Andy Wallace verpflichtet. „Seasons in the Abyss“ wurde im Oktober 1990 via Rick Rubins neuer Plattenfirma Def American veröffentlicht. Das Album stieg auf Platz 44 in den US-amerikanischen Charts ein und wurde 1993 mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Für das Titellied nahm die Band ihr erstes Musikvideo auf. Dafür flog die Band kurz vor dem zweiten Golfkrieg nach Ägypten zu den Pyramiden von Gizeh. Ein weiteres Video wurde für „War Ensemble“ in London gedreht. Bereits einen Monat vor der Albumveröffentlichung begann die „Clash of the Titans“-Tournee in Europa. Neben Slayer nahmen Megadeth, die Suicidal Tendencies und Testament teil. Die Popularität des Thrash Metals befand sich zu dieser Zeit an einem Gipfelpunkt und so wurde die Tour im Mai 1991 in Nordamerika fortgeführt. Statt den Suicidal Tendencies und Testament nahmen dieses Mal Anthrax und Alice in Chains teil. Auf der Tour schnitten Slayer einige Konzerte mit und veröffentlichten 1991 das Live-Doppelalbum „Decade of Aggression“, um ihr zehnjähriges Jubiläum zu feiern. Das Album stieg auf Platz 55 der US-amerikanischen Albumcharts ein. Jahre des Wandels (1992–2001) Im Mai 1992 wurde Dave Lombardo wegen diverser Konflikte aus der Band herausgeworfen. Diese gab dafür als Grund an, das Schlagzeugspiel Lombardos würde den Ansprüchen der Band nicht mehr genügen (wörtlich: Es wäre nicht mehr tight genug). Lombardo spielte daraufhin u. a. auf Phillip Boas Metalprojekt Voodoocult und gründete später die Band Grip Inc.. Sein Nachfolger bei Slayer wurde der ehemalige Forbidden- und Testament-Schlagzeuger Paul Bostaph. Seinen ersten Auftritt mit Slayer hatte Bostaph beim „Monsters-of-Rock“-Festival 1992. Für den Soundtrack des Films „Judgment Night“ nahmen Slayer mit den Rapper Ice-T das Lied „Disorder“ auf. Es handelt sich um ein Medley aus den Exploited-Liedern „War“, „UK ’82“ und „Disorder“. 1994 erschien das sechste Studioalbum „Divine Intervention“. Es stieg auf Platz acht der US-amerikanischen Charts ein und wurde somit das erste Top 10-Album der Band. Das Album wurde sowohl von den Medien als auch von den Fans mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Ein Jahr später gingen Slayer mit Biohazard und Machine Head auf Tournee. Einige Konzerte wurden mitgeschnitten und noch im gleichen Jahr als Livevideo „Live Intrusion“ veröffentlicht. Ebenfalls 1995 traten Slayer erneut auf dem „Monsters-of-Rock“-Festival auf. Um die Zeit zum nächsten Studioalbum zu überbrücken, veröffentlichten Slayer im Jahre 1996 das Album „Undisputed Attitude“. Das Album enthält Coverversionen von Punk- und Hardcore-Liedern von Bands wie Minor Threat, D.R.I. oder den Stooges. Zu den Coverversionen gesellten sich mit „Gemini“ eine Eigenkomposition sowie zwei Lieder, die Hanneman Mitte der Achtziger Jahre für sein Projekt „Pap Smear“ geschrieben hat. Nach der Veröffentlichung des Albums verließ Bostaph die Band, um sich auf sein eigenes Projekt „The Truth About Seafood“ zu konzentrieren. Sein Nachfolger wurde Jon Dette, der zuvor bei Testament aktiv war. Nach nur einem Jahr wurde dieser aber vor die Tür gesetzt, nachdem es zum Streit zwischen ihm und den restlichen Mitgliedern gekommen war. Also kehrte Bostaph zurück. Ebenfalls 1996 wurde die Band von den Eltern von Elyse Pahler verklagt. Pahler wurde von drei Männern vergewaltigt und ermordet, die Slayer-Fans waren. Die Eltern des Opfers warfen der Band vor, die Täter durch ihre Musik und ihre Texte zu der Tat animiert zu haben. Nach einem längeren Verfahren wurde die Band 2001 von allen Vorwürfen freigesprochen. Der zuständige Richter E. Jeffrey Burke erklärte, dass er die Musik von Slayer nicht für jugendgefährdend halte. Das siebte Studioalbum „Diabolus in Musica“ erschien 1998 und erreichte Platz 31 der US-amerikanischen Charts. Slayer versuchten, ihren Sound zu modernisieren und nahmen einige Elemente des Nu Metal in ihre Lieder auf. Dies führte bei Fans der ersten Stunde zu Entrüstung. Auch das modernisierte Bandlogo auf dem Albumcover wurde kontrovers diskutiert. Neben dem Album nahm die Band zusammen mit Atari Teenage Riot das Lied „No Remorse (I Wanna Die)“ für den Soundtrack des Filmes „Spawn“ auf und spielte eine Coverversion von „Hand of Doom“ für das Black Sabbath-Tributalbum „Nativity in Black II“ ein. In Deutschland wurde derweil das Album „Divine Intervention“ von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert. Ein Foto im Booklet zeigt einen Fan, der sich mit einer Rasierklinge das Bandlogo in den Arm geritzt hat. Wiedervereinigung (2002–heute) Das achte Studioalbum „God Hates Us All“ wurde nach mehreren Verschiebungen am 11. September 2001, dem Tag der Terroranschläge in den USA, veröffentlicht. Es wurde mit einem Pappschuber ausgeliefert, der das ursprüngliche Artwork – eine Bibel, in der Nägel in Form eines Pentagrammes eingeschlagen wurden – verdeckt. Auf dem Album wurden Einflüsse von Bands wie Slipknot deutlich, die sich selber als Slayerfans bekannten. Für das Lied „Disciple“ wurden Slayer für einen Grammy nominiert. Der Preis ging jedoch an die Band Tool. Die Terroranschläge am Veröffentlichungstag gefährdete den Auftakt der „Tattoo the Planet“-Tournee in Europa. Auf dieser Tour sollten neben Slayer noch Pantera, Biohazard, Static-X und Vision of Disorder auftreten. Schließlich zogen bis auf Slayer und Static-X alle Bands ihre Teilnahme zurück, so dass die Tournee verschoben werden musste. Die britische Band Cradle of Filth schloss sich der Tour an. Dazu kam je nach Auftrittsort eine weitere Band. Unter anderem waren Amorphis, In Flames, Children of Bodom und Destruction involviert. Kurz vor Weihnachten 2001 stieg Paul Bostaph aus persönlichen Gründen erneut aus der Band aus. Da die Tournee noch nicht beendet war, fragte King Dave Lombardo, ob er für die restlichen Konzerte einspringen wolle. Lombardo sagte zu und wurde wieder zu einem festen Bandmitglied. Im Herbst 2003 spielten Slayer während einer weiteren Tournee das komplette Album „Reign in Blood“. Als Showeffekt ließ die Band während des letzten Liedes „Raining Blood“ Kunstblut von der Hallendecke regnen. Ein Konzert in Augusta wurde mitgeschnitten und unter dem Titel „Still Reigning“ als DVD veröffentlicht. Nebenbei wurde mit „War at the Warfield“ eine weitere DVD sowie mit „Soundtrack of the Apocalypse“ ein Boxset veröffentlicht. 2004 traten Slayer in einer Folge der MTV-Serie Viva La Bam auf. Die Band besuchte den Hauptdarsteller Bam Margera und spielte im Garten seines Elternhauses ein Konzert. Das neunte Studioalbum „Christ Illusion“ sollte ursprünglich am 6. Juni 2006 – in Anspielung auf die Zahl Sechshundertsechsundsechzig – veröffentlicht werden. Der Termin wurde allerdings verschoben und Slayer veröffentlichten stattdessen die EP „Eternal Pyre“. Das Album erschien schließlich am 4. August 2006 und debütierte auf Platz fünf der US-amerikanischen Albumcharts. Es war die bisher höchste US-Chartplatzierung für die Band. Slayer gingen auf die „The Unholy Alliance“ genannte Welttournee. Eigentlich sollte diese am 6. Juni 2006, also zeitgleich mit der Veröffentlichung der EP, beginnen. Da sich Tom Araya einer Operation an der Gallenblase unterziehen musste, wurde der Beginn der Tour verschoben. Neben Slayer traten In Flames, Mastodon, Children of Bodom, Lamb of God und Thine Eyes Bleed, die Band von Tom Arayas jüngerem Bruder, auf. Am 30. Oktober 2006 wurde das Musikvideo zum Lied „Eyes of the Insane“ veröffentlicht. Das Lied wurde auch für den Soundtrack des Films Saw 3 verwendet und brachte Slayer einen Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“ ein. Da sich die Band auf Tournee befand, konnte sie die Trophäe nicht persönlich in Empfang nehmen. Im Sommer 2007 spielten Slayer auf diversen Festivals in Europa, wie dem „Download Festival“ und Rock am Ring/Rock im Park. Am 24. Juli 2007 wurde das Album „Christ Illusion“ mit einem neuem Cover und dem Bonustrack namens „Final Six“ wiederveröffentlicht. Dieses Lied sollte eigentlich bereits im Rahmen der ersten Veröffentlichung erscheinen. Weil sich Araya einer Operation an der Gallenblase unterziehen musste, blieb das Lied jedoch unvollständig. Für die Wiederveröffentlichung wurde das Lied schließlich neu eingespielt. Für Final Six bekam Slayer 2008 den Grammy Award in der Kategorie „Best Metal Performance“ verliehen. Stil Slayer werden zusammen mit Metallica oft als die Gründer des Thrash-Metal-Genres bezeichnet, indem sie den Klang der typischen New-Wave-of-British-Heavy-Metal-Bands wie Iron Maiden, aber auch Venom und Motörhead, aufgriffen und stark beschleunigten. Diesen Einfluss zeigt eine Gegenüberstellung des Iron Maiden-Riffs aus Caught Somewhere in Time mit dem Slayer-Song Angel of Death. Ein weiteres Beispiel ist Piece by Piece mit seiner, für viele Slayer-Titel typischen Chromatik, und dem - auch bei Metallica beliebten - Metrumwechsel vom 12/8 zum 4/4-Takt in Takt 5. Die Musik der Band zeichnet sich außerdem durch die Konzentration auf wiedererkennbare Riffs und Hooklines aus. Prägend für den Stil der Band war aber auch Hannemans Vorliebe für Punkmusik, welche sich besonders auf der Cover-CD „Undisputed Attitude“ niederschlug. Die genrebildende Musik Slayers wurde geprägt durch das abwechslungsreiche Schlagzeugspiel des kubanischstämmigen Drummers Dave Lombardo und die, bei den ersten Veröffentlichungen auf getrennten Kanälen abgemischten, Rhythmus-Gitarrenriffs von Hanneman und King. Die frühen Werke der Band wurden für ihre „halsbrecherische Geschwindigkeit“ und die „kraftvolle Instrumentierung“ gelobt. Dabei vermischte die Band die Struktur des Hardcore mit der Geschwindigkeit des Speed Metals. Das Album Reign in Blood ist mit teilweise fast bis zu 250 Beats pro Minute das schnellste Werk der Slayerhistorie. Auf dem Album South of Heaven nimmt die Band das Tempo deutlich zurück. In schleppenden Songs wie Spill The Blood oder dem Titeltrack South of Heaven bleibt somit Raum für abwechslungsreiche Schlagzeugfiguren. Auf den Alben „Diabolus in Musica“ den und „God Hates Us All“ experimentierten Slayer mit moderneren Klängen. Insbesondere Korn stellten mit tiefergestimmten Gitarren einen gewissen Einfluss dar. Mit dem aktuellem Album Christ Illusion kehrten Slayer zu ihrem klassischen Stil zurück. Einfluss und Rezeption Slayer zählen neben Metallica, Anthrax und Megadeth zu den „Großen Vier“ des Thrash Metal. Alle vier Bands wurden Anfang der Achtziger Jahre bekannt und haben einen großen Einfluss auf das Genre. Slayer stellten sich dabei als extremste Band des Quartetts heraus und blieben ihrem Stil weitestgehend treu. Neben dem Thrash Metal übt Slayer einen großen Einfluss auf die Death und Black Metal-Szene aus. Viele Bands aus diesen Genres zählen Slayer zu ihren Haupteinflüssen. Beispiele hierfür sind Bands wie Sepultura, Kreator, Machine Head, aber auch modernere Bands wie Slipknot. Neben Tribute-Alben haben verschiedene Bands zahlreiche Coverversionen von Slayerliedern aufgenommen. Auch außerhalb der Metalszene haben verschiedene Bands Slayerlieder gecovert. Beispielsweise coverte die Sängerin Tori Amos im Jahre 2001 auf ihrem Album Strange Little Girls das Lied Raining Blood. Dass Slayer bis heute einen Kultstatus in der Metalszene genießen, äußert sich auch durch den sogenannten „Slayer-Ruf“. Dabei handelt es sich um einen Running Gag, der sich durch das ständige Rufen des Bandnamens auf Festivals, auszeichnet. Dieses Ritual kann sich über die volle Länge der Veranstaltung hinziehen und ist mittlerweile fester Bestandteil des Slayer-Kults. MTV platzierte Slayer auf ihrer Liste der „Größten Metalbands aller Zeiten“ auf Platz sechs. Der TV-Sender VH-1 setzte sie auf Platz 50 ihrer Liste der „100 größten Hard Rock-Bands“. Das Album „Reign in Blood“ wurde vom britischen Magazin Kerrang! als das härteste Album aller Zeiten bezeichnet. Für das Stylus Magazin ist das Album ein „Genredefinierer“. Für den britischen Metal Hammer ist „Reign in Blood“ das beste Metalalbum der letzten 20 Jahre. In dem Buch „Best of Rock & Metal“ des deutschen Rock-Hard-Magazins, in dem die nach Meinung der Rock-Hard-Redaktion 500 stärksten Metal- und Hard Rock-Alben aller Zeiten aufgeführt werden, sind Slayer mit vier Alben vertreten: „Reign in Blood“ belegt Platz sechs, „Hell Awaits“ Platz 40, „South of Heaven“ Platz 43 und „Seasons in the Abyss“ Platz 53. Die Wochenzeitung Die Zeit berichtete in ihrer Ausgabe vom 27. September 2007 über „Reign in Blood“ im Rahmen der Serie „100 Klassiker der modernen Musik“. Kontroversen Während ihrer Karriere sorgten Slayer viele Male für kontroverse Diskussionen, insbesondere in Deutschland. Ursache hierfür waren hauptsächlich Anspielungen auf den Nationalsozialismus, die sich in diversen Texten sowie durch Schutzstaffel-Aufkleber an den Instrumenten äußerten. Dazu kommt, dass der offizielle Fanclub den Namen „Slaytanic Wehrmacht“ trägt. Die wohl bekannteste Kontroverse dreht sich um das Lied „Angel of Death“ vom Album „Reign in Blood“. Das von Jeff Hanneman geschriebene Lied befasst sich mit dem Arzt Josef Mengele, der im Konzentratrionslager Auschwitz mit Gefangenen Menschenversuche durchführte. Die Taten Mengeles werden im Text weder verurteilt, noch distanziert sich Hanneman durch das Lied von ihnen. Daher wurden immer wieder Vorwürfe laut, dass die Band mit dem Nationalsozialismus sympathisiere. Weitere Lieder, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus befassen sind „The Final Command“ (vom Album „Show No Mercy“), „Behind the Crooked Cross“ (engl.: „Hinter dem Hakenkreuz“, vom Album „South of Heaven“) sowie „SS-3“ (vom Album „Divine Intervention“). Letzteres Lied handelt von Reinhard Heydrich, dem Organisator des Holocaust. Der Titel „SS-3“ bezieht sich auf das Kfz-Kennzeichen des Wagens, in dem Reinhard Heydrich von tschechischen Widerstandskämpfern durch eine Handgranate bei einem Anschlag tödlich verletzt wurde. Das Lied war neben dem Coverartwork und einigen weiteren Texten Hauptgrund für die Indizierung des Albums. Auf dem Livevideo „Live Intrusion“ sind Videoaufnahmen aus dem KZ Dachau zu sehen, die mit dem Monty Python-Lied „Always Look on the Bright Side of Life“ unterlegt sind. Das Lied „Guilty of Being White“, eine Coverversion des gleichnamigen Minor Threat-Liedes, sorgte für weitere Diskussionen. Araya änderte die letzte Zeile von „guilty of being white“ (engl.: „schuldig, weiß zu sein“) in „guilty of being right“ („schuldig, Recht zu haben“). Ursprünglich sollte das Lied ausdrücken, dass die weißen Amerikaner sich auch heute noch mit der Versklavung der Schwarzen auseinandersetzen sollten. Araya erklärte in einem Interview, dass keine Botschaft hinter dieser Textänderung steckt. Die Band weist derartige Vorwürfe regelmäßig zurück. Dabei beteuern sie, dass ihre Lieder wie Dokumentarfilme verstanden werden sollen, die keinen ideologischen Hintergrund haben. Der Grund dafür, dass die Band Texte über dieses Thema verfasse, liege an deren Interesse am Dritten Reich. Jeff Hanneman, von dem die meisten Texte stammen, die sich auf den Nationalsozialismus beziehen, bezeichnete sich selbst in einem Interview als „kalifornischen Punk, der keinerlei politische Ambitionen habe“. Des weiteren verweisen Mitglieder der Band auf die Tatsachen, dass Tom Araya gebürtiger Chilene ist und Dave Lombardo in Kuba geboren wurde. Arayas Ehefrau und der Produzent Rick Rubin sind jüdischen Glaubens. Kerry King steuerte 1986 ein Gitarrensolo zum Lied „No Sleep Til Brooklyn“ der Rapband Beastie Boys bei, deren Mitglieder ebenfalls Juden sind. Schließlich nahm die Band 1993 ein Lied mit dem afroamerikanischen Rapper Ice-T auf und kollaborierte 1997 mit der eindeutig linksgerichteten Band Atari Teenage Riot. Texte über Massenmörder sorgten ebenfalls für Kontroversen. Beispiele hierfür sind „Dead Skin Mask“ und „213“, die sich auf Ed Gein bzw. Jeffrey Dahmer beziehen. Das Lied „Jihad“ vom Album „Christ Illusion“ thematisiert die Terroranschläge des 11. September 2001. Der Text ist aus Sicht eines der Terroristen geschrieben und verzichtet auf jegliche Wertung. Das Cover von „Christ Illusion“, welches einen verstümmelten Jesus Christus zeigt, sorgte in Indien für Aufruhr unter christlichen und muslimischen Gruppen. Nach Protesten rief die Plattenfirma EMI die komplette Auflage zurück.
 
Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com